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1923 Geboren am 28. Mai in Dicsöszentmarton, Rumänien. Die Eltern, der Bankier Alexander Ligeti und die Augenärztin Ilona Somogy, stammen aus Budapest und sind jüdischer Herkunft
1929 Übersiedlung nach Cluj (Klausenburg). Besucht das Gymnasium und entwickelt intensives Interesse an Musik
1933 Eine neue nationalistische Bewegung in Rumänien hat Diskriminierung jüdischer Schüler zur Folge
1936 Nimmt Klavierunterricht. Erste Kompositionsversuche im Stil von E. Grieg und R. Wagner
1941 Geplantes Mathematik- und Physikstudium fällt Zugangsbeschränkungen für Juden zum Opfer. Inskribiert musiktheoretische Studien am Konservatorium von Klausenburg
1942 Musik von Bela Bartók wird zum entscheidenden Erlebnis. Beschließt Komponist zu werden
1944/45 Arbeitsdienst
1945 Übersiedlung nach Budapest. Wiedersehen mit der Mutter, die Auschwitz überlebt hat. Der Vater kommt im KZ Buchenwald, der Bruder im KZ Mauthausen ums Leben. Nach Kriegsende Kompositionsstudium an der Musikhochschule Budapest
1949 Diplom. Längere Reise durch Rumänien, sammelt hunderte transsilvanische Volkslieder
1950-56 Dozent für Harmonielehre, Kontrapunkt und Formanalyse an der Musikhochschule in Budapest
1951 Distanzierung von Folklorismus und Bartók-Nachfolge. Suche nach neuen Wegen in der Musik
1956 Nach politscher Öffnung Zugang zu Schallplatten und Noten von Komponisten wie Schönberg, Berg und von Webern. Kontaktaufnahme zu Karlheinz Stockhausen, Hanns Jelinek u. a. Nach Einmarsch sowjetischer Truppen im November Flucht mit seiner Frau nach Österreich. In Wien Bekanntschaft mit Friedrich Cerha und Hanns Jelinek
1957/58 Übersiedlung nach Köln auf Einladung Stockhausens. Teilnahme an den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik. Lernt Pierre Boulez und Luigi Nono kennen. Mitarbeiter des Studios für Elektronische Musik des WDR in Köln
1958 Rückkehr nach Wien
1960 Die Premiere von Apparitions beim Musikfest der »Internationalen Gesellschaft für neue Musik« in Köln wird zum sensationellen Erfolg
1961 Uraufführung von Atmosphères bei den Musiktagen in Donaueschingen stellt Ligeti in die vorderste Reihe zeitgenössischer Komponisten. Lebt in den 60er Jahren hauptsächlich in Wien
1961-71 Gastprofessur für Komposition in Stockholm
1967 Österreichische Staatsbürgerschaft
1969-73 Lebt vorwiegend in Berlin, mit Ausnahme eines halben Jahres (1972) als Composer in Residence an der Stanford University, Kalifornien
1973-89 Professur an der Musikhochschule Hamburg
1978 Uraufführung der Oper Le Grand Macabre. Libretto unter Einfluss von Alfred Jarrys »Ubu Roi«
1990 Großer Österreichischer Staatspreis
2003 Theodor-W.-Adorno-Preis
2004 Polar Music Prize
Verstorben am 12. Juni 2006 in Wien.
1958 Artikulation
1960 Apparitions
1961 Atmosphères
1965 Requiem
1966 Lux aeterna
1968 Continuum
1978 Le Grand Macabre, Oper (revidierte Fassung 1997)
1988-94 Ètudes pour piano – deuxième livre
1996 Constantin Floros, György Ligeti, Wien