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* Kein Mitglied im Kunstsenat

Portraitfoto von György Ligeti

© IMAGNO/Franz Hubmann

GyÖrgy Ligeti (1923-2006)

1923 Geboren am 28. Mai in Dicsöszentmarton, Rumänien. Die Eltern, der Bankier Alexander Ligeti und die Augenärztin Ilona Somogy, stammen aus Budapest und sind jüdischer Herkunft

1929 Übersiedlung nach Cluj (Klausenburg). Besucht das Gymnasium und entwickelt intensives Interesse an Musik

1933 Eine neue nationalistische Bewegung in Rumänien hat Diskriminierung jüdischer Schüler zur Folge

1936 Nimmt Klavierunterricht. Erste Kompositionsversuche im Stil von E. Grieg und R. Wagner

1941 Geplantes Mathematik- und Physikstudium fällt Zugangsbeschränkungen für Juden zum Opfer. Inskribiert musiktheoretische Studien am Konservatorium von Klausenburg

1942 Musik von Bela Bartók wird zum entscheidenden Erlebnis. Beschließt Komponist zu werden

1944/45 Arbeitsdienst

1945 Übersiedlung nach Budapest. Wiedersehen mit der Mutter, die Auschwitz überlebt hat. Der Vater kommt im KZ Buchenwald, der Bruder im KZ Mauthausen ums Leben. Nach Kriegsende Kompositionsstudium an der Musikhochschule Budapest

1949 Diplom. Längere Reise durch Rumänien, sammelt hunderte transsilvanische Volkslieder

1950-56 Dozent für Harmonielehre, Kontrapunkt und Formanalyse an der Musikhochschule in Budapest

1951 Distanzierung von Folklorismus und Bartók-Nachfolge. Suche nach neuen Wegen in der Musik

1956 Nach politscher Öffnung Zugang zu Schallplatten und Noten von Komponisten wie Schönberg, Berg und von Webern. Kontaktaufnahme zu Karlheinz Stockhausen, Hanns Jelinek u. a. Nach Einmarsch sowjetischer Truppen im November Flucht mit seiner Frau nach Österreich. In Wien Bekanntschaft mit Friedrich Cerha und Hanns Jelinek

1957/58 Übersiedlung nach Köln auf Einladung Stockhausens. Teilnahme an den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik. Lernt Pierre Boulez und Luigi Nono kennen. Mitarbeiter des Studios für Elektronische Musik des WDR in Köln

1958 Rückkehr nach Wien

1960 Die Premiere von Apparitions beim Musikfest der »Internationalen Gesellschaft für neue Musik« in Köln wird zum sensationellen Erfolg

1961 Uraufführung von Atmosphères bei den Musiktagen in Donaueschingen stellt Ligeti in die vorderste Reihe zeitgenössischer Komponisten. Lebt in den 60er Jahren hauptsächlich in Wien

1961-71 Gastprofessur für Komposition in Stockholm

1967 Österreichische Staatsbürgerschaft

1969-73 Lebt vorwiegend in Berlin, mit Ausnahme eines halben Jahres (1972) als Composer in Residence an der Stanford University, Kalifornien

1973-89 Professur an der Musikhochschule Hamburg

1978 Uraufführung der Oper Le Grand Macabre. Libretto unter Einfluss von Alfred Jarrys »Ubu Roi«

1990 Großer Österreichischer Staatspreis

2003 Theodor-W.-Adorno-Preis

2004 Polar Music Prize

Verstorben am 12. Juni 2006 in Wien.

Werke (Auswahl):

1958 Artikulation

1960 Apparitions

1961 Atmosphères

1965 Requiem

1966 Lux aeterna

1968 Continuum

1978 Le Grand Macabre, Oper (revidierte Fassung 1997)

1988-94 Ètudes pour piano – deuxième livre

Bibliographie (Auswahl):

1996 Constantin Floros, György Ligeti, Wien