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* Kein Mitglied im Kunstsenat

Portraitfoto von Hans Fronius

© IMAGNO/Votava

Hans Fronius (1903-1988) *

1903 Geboren am 12. September in Sarajevo

1914 Augenzeuge des Attentats auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand. Thema später künstlerisch verarbeitet

1918 Übersiedlung nach Graz. In den letzten Grazer Gymnasialjahren entstehen graphische Blätter zu Büchners Dantons Tod

1922-28 Studium an der Akademie der bildenden Künste, Wien, bei Karl Sterrer und später in der Meisterklasse bei Alois Delug. Entwickelt Affinität zu den visionären Schreckensbildern Goyas. Charles Méryon, James Ensor, Edvard Munch und die deutschen Expressionisten sind wichtige Inspirationsquellen. Intensive Beschäftigung mit dem Holzschnitt

ab 1923 Mitglied der Grazer Secession. Studienreisen nach Deutschland, Dänemark, Frankreich, Italien, Spanien und in die Balkanländer

1925 Beschäftigung mit dem Werk Franz Kafkas. Schafft Holzschnittserie zu Die Verwandlung, die negatives Echo beim Publikum auslöst. Alfred Kubin erkennt sein Talent, Beginn einer Freundschaft und eines engen Gedankenaustausches, wovon ein Jahrzehnte dauernder Briefwechsel zeugt

1930 Lehramtsprüfungen für Mathematik und Kunsterziehung. Mittelschulprofessor zunächst in Graz, später im oststeirischen Fürstenfeld

1937 Reise nach Prag. Begegnung mit dem Freundeskreis des 1924 verstorbenen Franz Kafka. Bekanntschaft mit Max Brod und Johannes Urzidil

1938-45 Militärdienst in Russland und Italien

1945 Rückkehr ins zerstörte Fürstenfeld. Tätig als Illustrator. Theaterzeichnungen entstehen. Mitglied des Art-Clubs

1960-65 Kunsterzieher am Realgymnasium in Mödling

1961 Übersiedlung nach Perchtoldsdorf. Arbeitet in der Wiener Neustädter Lithographen-Werkstatt von Rudolf Hausstein

1966 Großer Österreichischer Staatspreis

1967 Beschäftigung mit den Techniken der Radierung wie Aquatinta, Kaltnadel und Vernis mou. Das graphische Werk steht in einer von Goya, Ensor und Kubin vorgezeichneten Tradition. Als Maler Verbundenheit mit Oskar Kokoschka und Herbert Boeckl (wie dieser Enzyklopädist des Gegenständlichen)

1968 Ehrenmedaille in Gold der Stadt Wien

1988 Stirbt am 21. März in Mödling

Ausstellungen (Auswahl):

1952 Graphische Sammlung Albertina, Wien

1957 Biennale Venedig

1967 Madrid, Nationalbibliothek

1973 Österreichische Galerie Belvedere, Wien

1984 Kulturhaus Graz; Centre Pompidou, Paris

1988 Rupertinum, Salzburg
Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum, Graz

1989 Mannheimer Kunstverein, Mannheim

Bibliographie (Auswahl):

1967 Walter Koschatzky, Hans Fronius. Zeichnungen und Gemälde, Salzburg

1973 Rupert Feuchtmüller, Hans Fronius, Wien
Hans Fronius. Das malerische Werk, Kat. Österreichische Galerie Belvedere, Wien

1983 Wolfgang Hilger, Hans Fronius zu Kafka, Wien

1988 Wirklichkeiten und Visionen. Ein Rückblick, Kat. Neue Galerie Graz und Kunstverein Mannheim

1991 Hans Fronius, Kat. Oberösterreichisches Landesmuseum, Linz

1992 Hans Fronius. Das illustrative Werk, Kat. Gutenberg-Museum, Mainz