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* Kein Mitglied im Kunstsenat

Portraitfoto von Franz Theodor Csokor

© IMAGNO/Otto Breicha

Franz Theodor Csokor (1885-1969)

1885 Geboren am 6. September in Wien

ab 1905 Studium der Kunstgeschichte, Universität Wien. Reisen nach Russland, Polen, Frankreich, Italien

1913/14 Dramaturg der Ida-Orloff-Truppe in St. Petersburg

1915 Militärdienst

1916 Nach Kriegsverletzung dem k. u. k.-Kriegsarchiv zugeteilt

1923-27 Dramaturg und Regisseur am Raimund-Theater und am Deutschen Volkstheater Wien. Krieg und Verfall des Vielvölkerstaates fließen thematisch in Dramen ein. An Stelle der romantisch-balladesken Gedichte (Die Gewalten, 1912) treten ekstatische Spiele, expressive Gestaltung und pazifistische Haltung unter Einfluss Strindbergs. Hauptthemen bleiben Krieg, Gewaltherrschaft und ihre Folgen für das Selbstverständnis des einzelnen, die Spannung zwischen individueller und kollektiver Verantwortung. Festhalten an überhöhtem, kämpferischem Sprachgestus. Freundschaft mit Egon Friedell, Felix Braun, Ferdinand Bruckner, Ödön von Horváth und Carl Zuckmayer

1926 Preis der Stadt Wien

1933 Internationaler P.E.N.-Kongress in Ragusa. Protestiert öffentlich gegen die Verfolgung von Schriftstellern im Dritten Reich. Seine Werke werden daraufhin verboten

1937 Aufführung von Der dritte November 1918 am Burgtheater, Wien. Wird als Requiem für Altösterreich zum österreichischen Nationaldrama (1938 durch die Nationalsozialisten verboten); Burgtheaterring und Grillparzer-Preis

1938 Emigration nach Polen. Übersetzer der »Ungöttlichen Komödie« von Zygmunt Krasinski

1939 Umzug nach Rumänien

1941 Internierung auf der Insel Korcula, Jugoslawien. Wird in Widerstandsbewegung tätig

1944 Übersiedlung nach Rom. Arbeitet für die BBC

1946 Rückkehr nach Wien

1947 Präsident des Österreichischen P.E.N.-Clubs, wo er z. T. vergeblich versucht, Aufnahme von ehemaligen Nationalsozialisten zu verhindern. Freundschaft mit Franz Werfel, Robert Musil, Hermann Broch u. a.

1955 Großer Österreichischer Staatspreis

1969 Stirbt am 5. Jänner in Wien

Werke (Auswahl):

1912 Die Gewalten, Ballade

1915 Der große Kampf, Spiel

1918 Der Dolch und die Wunde, Gedicht
Die Sünde wider den Geist, Tragödie
Die rote Straße, Drama

1929 Gesellschaft der Menschenrechte, Drama

1936 Dritter November 1918. Ende der Armee Österreich-Ungarn, Drama

1939 Gottes General, Drama

1940 Der Zivilist im polnischen Krieg, Autobiographie

1946 Kalypso, Drama

1952 Europäische Trilogie, Dramen

1954 Olymp und Golgotha, Dramen-Trilogie
Cäsars Witwe, Drama

1955 Der Schlüssel zum Abgrund, Roman
Auf fremden Straßen, Autobiographie

1957 Hebt den Stein ab, Drama

1962 Das Zeichen an der Wand, Drama

1963 Der Mensch und die Macht, Dramen

1969 Zwischen den Zeiten, Dramen; Alexander, Drama

Bibliographie (Auswahl):

1950 L. Adler, Franz Theodor Csokor, Dissertation, Wien

1990 Joseph P. Strelka (Hg.), Immer ist Anfang: der Dichter Franz Theodor Csokor, Bern/Frankfurt am Main/New York/Paris

 

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