© IMAGNO/Otto Breicha
1885 Geboren am 6. September in Wien
ab 1905 Studium der Kunstgeschichte, Universität Wien. Reisen nach Russland, Polen, Frankreich, Italien
1913/14 Dramaturg der Ida-Orloff-Truppe in St. Petersburg
1915 Militärdienst
1916 Nach Kriegsverletzung dem k. u. k.-Kriegsarchiv zugeteilt
1923-27 Dramaturg und Regisseur am Raimund-Theater und am Deutschen Volkstheater Wien. Krieg und Verfall des Vielvölkerstaates fließen thematisch in Dramen ein. An Stelle der romantisch-balladesken Gedichte (Die Gewalten, 1912) treten ekstatische Spiele, expressive Gestaltung und pazifistische Haltung unter Einfluss Strindbergs. Hauptthemen bleiben Krieg, Gewaltherrschaft und ihre Folgen für das Selbstverständnis des einzelnen, die Spannung zwischen individueller und kollektiver Verantwortung. Festhalten an überhöhtem, kämpferischem Sprachgestus. Freundschaft mit Egon Friedell, Felix Braun, Ferdinand Bruckner, Ödön von Horváth und Carl Zuckmayer
1926 Preis der Stadt Wien
1933 Internationaler P.E.N.-Kongress in Ragusa. Protestiert öffentlich gegen die Verfolgung von Schriftstellern im Dritten Reich. Seine Werke werden daraufhin verboten
1937 Aufführung von Der dritte November 1918 am Burgtheater, Wien. Wird als Requiem für Altösterreich zum österreichischen Nationaldrama (1938 durch die Nationalsozialisten verboten); Burgtheaterring und Grillparzer-Preis
1938 Emigration nach Polen. Übersetzer der »Ungöttlichen Komödie« von Zygmunt Krasinski
1939 Umzug nach Rumänien
1941 Internierung auf der Insel Korcula, Jugoslawien. Wird in Widerstandsbewegung tätig
1944 Übersiedlung nach Rom. Arbeitet für die BBC
1946 Rückkehr nach Wien
1947 Präsident des Österreichischen P.E.N.-Clubs, wo er z. T. vergeblich versucht, Aufnahme von ehemaligen Nationalsozialisten zu verhindern. Freundschaft mit Franz Werfel, Robert Musil, Hermann Broch u. a.
1955 Großer Österreichischer Staatspreis
1969 Stirbt am 5. Jänner in Wien
1912 Die Gewalten, Ballade
1915 Der große Kampf, Spiel
1918 Der Dolch und die Wunde, Gedicht
Die Sünde wider den Geist, Tragödie
Die rote Straße, Drama
1929 Gesellschaft der Menschenrechte, Drama
1936 Dritter November 1918. Ende der Armee Österreich-Ungarn, Drama
1939 Gottes General, Drama
1940 Der Zivilist im polnischen Krieg, Autobiographie
1946 Kalypso, Drama
1952 Europäische Trilogie, Dramen
1954 Olymp und Golgotha, Dramen-Trilogie
Cäsars Witwe, Drama
1955 Der Schlüssel zum Abgrund, Roman
Auf fremden Straßen, Autobiographie
1957 Hebt den Stein ab, Drama
1962 Das Zeichen an der Wand, Drama
1963 Der Mensch und die Macht, Dramen
1969 Zwischen den Zeiten, Dramen; Alexander, Drama
1950 L. Adler, Franz Theodor Csokor, Dissertation, Wien
1990 Joseph P. Strelka (Hg.), Immer ist Anfang: der Dichter Franz Theodor Csokor, Bern/Frankfurt am Main/New York/Paris