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* Kein Mitglied im Kunstsenat

Portraitfoto von Ilse wiener

© IMAGNO/Votava

Oswald Wiener

1935 Geboren am 5. Oktober in Wien

1941-53 Volks- und Mittelschule in Wien

1953 Freundschaft mit Konrad Bayer. Kontakt zu H. C. Artmann, Friedrich Achleitner und Gerhard Rühm. Beginn seiner literarischen Arbeit

1953-58 Studium verschiedener Fächer (Rechtswissenschaft, Musikwissenschaften, afrikanischen Sprachen und Mathematik). Auftritte als Jazztrompeter und Kornettist, u. a. mit K. Bayer in Walter Terhaerens Gruppe "New Orleans Band"

1954 Verfasst das coole manifest (später vernichtet). Begriff der Literatur wird auf alles Geschriebene ausgedeht, das Ready-made eingeführt

1955 Schreibt roter erdteil und phantstische paraphrase des themas afrika. Mit Artmann Teilnahme am Protestmarsch gegen Wiederbewaffnung Österreichs

ab 1956 Beschäftigung mit der theoretischen Kybernetik

1958/59 Mit der Wiener Gruppe Lesungen und Happenings unter dem Titel literarisches cabaret. Nach Beschäftigung mit Ludwig Wittgenstein und den Schriften Fritz Mauthners Vernichtung seiner literarischen Arbeit

1959 Heiratet Lore Heuermann

1960 Befasst sich mit Kybernetik. Eignet sich umfassendes Wissen über Computer an

1962 Wiederaufnahme der literarischen Arbeit. Auf Drängen Bayers entsteht der Roman Die Verbesserung von Mitteleuropa. 1965 als work in progress in den "manuskripten" veröffentlicht. Radikales Formexperiment. Die Erkenntnis- und Sprachkritik wird mit politisch-sozialer Analyse verbunden

1963 Anstellung bei Olivetti (von 1965-67 Direktor der Datenverarbeitungsabteilung). Lesungsreihe in der Wiener Galerie "Junge Generation" mit Bayer und Rühm. Liest aus Wittgensteins Werken

1964 Aufführung der 1958 verfassten Kinderoper (Gemeinschaftsarbeit mit Achleitner, Bayer, Rühm)

1967 Lesung des am selben Tag vernichteten Manifests zock an alle, bei zock exercises in der Galerie St. Stephan, Wien. Zur Künstlervereinigung ZOCK zählen u. a. Peter Weibel, Günter Brus, Hermann Nitsch, Otto Mühl sowie Reinhard Priessnitz

1968 Ist Akteur bei der im Hörsaal der Universität Wien stattfindenden Aktion "Kunst und Revolution". Hält Vortrag Über den Zusammenhang zwischen Denken und Sprechen und wird, wie auch Brus und Nitsch, angezeigt und verhaftet. Zwei Monate

Untersuchungshaft. Nach Prozess freigesprochen

1969 Übersiedlung nach Berlin. Bis 1986 Besitzer mehrerer Lokale (Matala, dann Exil und Axbax). Mitarbeit an der von Brus herausgegebenen "schastrommel ", dem "zentralorgan der österreichischen exilregierung"

1980-85 Studium der Mathematik und Informatik an der Technischen Universität Berlin

ab 1986 Lebt in Kanada, in Dawson City/Yukon Territory. Heiratet Ingrid Schuppan

1989 Großer Österreichischer Staatspreis


Verstorben am 18. November 2021 in Wien.

Werke (Auswahl):

1962 starker toback - kleine fibel für den ratlosen (zusammen mit Konrad Bayer), Paris

1969 Die Verbesserung von Mitteleuropa, Roman

1987 Poetik im Zeitalter wissenschaftlicher Erkenntnistheorien, Schriften

1990 Nicht schon wieder …!, Roman (erscheint unter dem Pseudonym Evo Präkogler)

Bibliographie (Auswahl):

1988 Wilfried Ihrig, Literarische Avantgarde und Dandyismus. Eine Studie zur Prosa von Carl Einstein bis Oswald Wiener, Frankfurt/Main