Portraitfoto von Günter Brus

© IMAGNO/Kurt Michael Westermann

Günter Brus

1938 Geboren am 27. September in Ardning, Steiermark

1954-58 Besuch der Kunstgewerbeschule Graz

1958 Studium an der Hochschule für angewandte Kunst, Wien, Graphikklasse bei Schwarz. Wechsel in die Malereiklasse zu Bäumer

1960 Verlässt Hochschule. Reise nach Mallorca mit Alfons Schilling. Besuch der Biennale in Venedig. Es entstehen teils großformatige "informelle" Bilder, stark gestische, schwarzweiße Arbeiten

1962 Lernt seine spätere Frau Anna Steiner kennen

1964 Beginn des "Wiener Aktionismus" mit Otto Mühl und Hermann Nitsch. Erste Aktion: Ana. Abkehr von der Malerei auf Leinwand. Selbstbemalung I (Atelier Opernring 21)

1965 Wiener Spaziergang. Brus als weißbemaltes, lebendiges Bild geht durch Wien und wird von der Polizei festgenommen

1966 "Destruction in Art"-Symposium, London, mit Nitsch, Mühl, Peter Weibel und Kurt Kren

1967 Übergang von den Selbstbemalungen zu den Körperanalysen

1968 Aktion Kunst und Revolution mit Mühl, Weibel und Oswald Wiener im Hörsaal 1 der Universität Wien führt zu Hetzartikeln in den Wiener Zeitungen. Es folgen Verhaftung, Prozess und eine Verurteilung zu sechs Monaten Haft, sowie Flucht mit der Familie nach Berlin. Aufarbeitung der Ereignisse in den Publikationen Patent Urinoir und Patent Merde

1969 Gründung der Österreichischen Exilregierung mit Oswald Wiener und Gerhard Rühm. Herausgabe der Zeitschrift Die Schastrommel und Die Drossel. Radikalisierung seiner Körperanalysen im deutschen Exil

1970 Letzte Aktion Zerreißprobe, Aktionsraum München

1971 Erste literarisch-bildnerische Werke entstehen (u. a. Irrwisch im Frankfurter Kohlkunstverlag)

1972 Text-Bildedition Der Balkon Europas

1973 Gründet mit Arnulf Meifert das 1. Deutsche Trivialeum

1974 Konzertaufführungen von Selten gehörte Musik mit Chr. L. Attersee, H. Nitsch, A. Rainer, G. Rühm, G. Roth, D. Steiger und O. Wiener in München, Berlin, Hamburg

1976 Umwandlung der Haftstrafe in eine Geldstrafe. Publiziert in dem von Arnulf Meifert gegründeten Verlag Das Hohe Gebrechen sowie Entfaltung der freien Zeichnung in aktionistischen Arbeitssitzungen

1977 Beginn der Arbeit an den Trivialeums-Überzeichnungen

1979 Übersiedelt mit der Familie nach Graz

1981 Österreichischer Kunstpreis

1985 Bühnenbild- und Kostümentwürfe zu Gerhard Roths "Erinnerungen an die Menschheit"

1994 Kostümentwürfe für Leos Janaceks "Das schlaue Füchslein"

1996 Großer Österreichischer Staatspreis

2004 Oskar-Kokoschka-Preis

2007 Uraufführung des Theaterstücks „Burleske Kunstfehler“,  Kunsthaus Weiz

2008 Eigenes Museum und Forschungszentrum in Graz "BRUSEUM"

2013 Großes Goldenes Ehrenzeichen des Landes Steiermark mit dem Stern

2018 Ehrenzeichen des Landes Steiermark für Wissenschaft, Kunst und Forschung


Verstorben am 10. Februar 2024 in Graz.

Ausstellungen (Auswahl):

1961 Galerie Junge Generation, Wien

1971 Galerie Werner, Köln

1972 documenta 5, Kassel

1976 Kunsthalle Bern

1980 Biennale Venedig

1982 documenta 7, Kassel; Biennale, Sidney

1993 Centre Georges Pompidou, Paris

1998 Schömer-Haus, Klosterneuburg

1999 Kunsthalle Tübingen; Kunsthalle Kiel; Neue Galerie Linz

2001 Musée de Louvre, Paris - Film „Körperanalyse“ in Zusammenarbeit mit Peter Kasperak

2002 Institute of Contemporary Art Palm Beach, USA

2003 Albertina Wien

2004 Neue Galerie Graz; Kunsthaus Zug; Macba, Barcelona; Galleria d`Arte Moderna di Bologna; Budapest Galerie

2005 Mike Weiss Gallery, New York; MACBA, Barcelona

2006 Slought Foundation Philadelphia

2007 Museé d´Art Moderne, Saint Etienne

2008 Neue Galerie Graz

2009 Neue Galerie Graz; Gemeendemuseum Den Haag

2016 Gropius Bau, Berlin

2018 Belvedere 21, Wien

2021 Akademie der Künste, Berlin

2022 MUMOK, Wien

2024 Kunsthaus Bregenz

Bibliographie (Auswahl):

1991 Günter Brus, Blick-Dichtungen, Graz

1996 Günter Brus, Der Sehkörper, Mailand

1998 Günter Brus. Werke aus der Sammlung Essl, Kat. Klosterneuburg