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* Kein Mitglied im Kunstsenat

Portraitfoto von Friedrich Torberg

© IMAGNO/Ullstein

Friedrich Torberg (1908-1979) *

1908 Geboren am 16. September als Friedrich Ephraim Kantor-Berg in Wien

1919-21 Wasa-Gymnasium in Wien

1921-27 Übersiedlung der Familie nach Prag. Deutsches Staats-Real-Gymnasium in Prag (Matura 1927)

1924-27 Annahme der tschechoslowakischen Staatsbürgerschaft. Veröffentlicht Gedichte in der Prager Zeitschrift »Jung Juda«. Conférencier an verschiedenen Kleinkunstbühnen. Lernt Max Brod kennen, der Kontakt zum Prager Tagblatt herstellt

1929 Arbeitet für das Leipziger Tagblatt und das Prager jüdische Volksblatt »Selbstwehr«. Kontakt zu radikalzionistischen Kreisen. Lebt abwechselnd in Prag, Wien und Leipzig. Bekanntschaft mit Franz Werfel, Hermann Broch und Robert Musil

1930 Fertigstellung und Veröffentlichung des Romans Der Schüler Gerber, welcher ein großer Erfolg wird

1932 Aufnahme in den P.E.N.-Club

1933 Teilnahme an der Konferenz des P.E.N.-Clubs in Ragusa, an welcher die Bücherverbrennungen und Verfolgung von Schriftstellern im NS-Deutschland verurteilt werden. Aus Protest gegen diese Resolution treten zahlreiche österreichische NS-Sympathisanten aus dem P.E.N.-Club aus. Torbergs Artikel Ruhestörung in Ragusa, erscheint im Prager Tagblatt. Die Tschechoslowakei ist Asylland für viele Emigranten aus Deutschland. Kontakt zum Prager Brecht-Club. Kurzfristig Mitarbeit an der in Moskau erscheinenden Exilzeitschrift »Das Wort«. Später jedoch Abkehr vom Kommunismus und militante Gegnerschaft

1935 Beim Prager Tagblatt Bekanntschaft mit Joseph Roth, Alfred Polgar, Egon Erwin Kisch u. a.

1938 Flucht nach Zürich. Mutter und Schwester Sidonie bleiben in Prag zurück und kommen im KZ um

1939 Nach Ausweisung aus der Schweiz Emigration nach Frankreich (Côte d’Azur). Schließt sich der tschechischen Exilarmee an

1940 Emigration in die USA. Lebt zunächst in New York, dann in Hollywood. Arbeitet als freischaffender Drehbuchautor u. a. mit den Warner Brothers

1944 Übersiedlung nach New York

1945 Heiratet Marietta Bellak

1951 Rückkehr nach Wien. Arbeitet bis 1953 für die Zeitung Wiener Kurier und den Radiosender »Rot-Weiß-Rot« sowie als Kulturkorrespondent für die Münchener Süddeutsche Zeitung

1954-65 Herausgeber der Monatszeitschrift FORUM, einer Publikation, die vom »Kongress für kulturelle Freiheit« finanziert wird und den Kommunismus medial bekämpft. Mitarbeiter sind u. a. Alexander Lernet-Holenia und Günther Nenning. Führt Kampagne gegen Aufführung von Bertolt-Brecht-Theaterstücken in Österreich

1965 Übergibt die Herausgeberschaft des FORUM an Günther Nenning

1979 Großer Österreichischer Staatspreis

Stirbt am 16. November in Wien

Werke (Auswahl):

1930 Der Schüler Gerber hat absolviert, Roman

1935 Die Mannschaft, Roman

1937 Abschied, Roman

1948 Hier bin ich, mein Vater, Roman

1950 Die zweite Begegnung, Roman

1972 Süßkind von Trimberg, Roman

1975 Die Tante Jolesch, Erzählungen

Bibliographie (Auswahl):

1984 Franz-Heinrich Hackel, Zur Sprachkunst Friedrich Torbergs, Frankfurt am Main

1995 Frank Tichy, Friedrich Torberg, Salzburg, Wien